Der VfL Bochum hat es tatsächlich wieder getan! Mit 3:2 wurde der FC Bayern München im Ruhrstadion niedergerungen.
"Ein Getränk, das anders ist als Wasser, wird es schon geben", war VfL-Trainer Thomas Letsch natürlich gut gelaunt. "Am Schluss ist es kein Grund, groß zu feiern. Es ist ein gutes Gefühl, die Jungs sollen es genießen heut Abend und ich werde sicherlich auch mal ein Grinsen im Gesicht haben."
Dazu hatte er auch jeden Grund. Schließlich ging sein Plan gegen den Rekordmeister nahezu perfekt auf. "Wir wollten mutig sein, auch nach der Negativ-Erfahrung in München. Wir wollten hoch attackieren, unseren Fußball durchsetzen und das hat von Anfang an gut geklappt."
Einzig Jamal Musiala, der auch das 1:0 für Bayern erzielte, bekam der VfL in der Anfangsphase nicht zu fassen. "Das konnten wir nach 20, 25 Minuten korrigieren." Vor allem über die Reaktion auf den Rückstand freute sich Letsch.
"Das darf man nicht unterschätzen, wenn man gegen Bayern ein Tor kriegt. Man hat das 0:7 in München im Hinterkopf, dann ist es nicht so einfach." Doch seine Mannschaft ließ sich nicht beirren. "Wir kamen zurück, haben mit einer super Umschaltsituation das 1:1 gemacht und mit 'Schlottis' Kopfball das Spiel sicherlich nicht unverdient gedreht."
"Mit leidenschaftlichem Kampf und dem Quäntchen Glück"
Auch in der zweiten Halbzeit hielt der VfL weiter gut dagegen und konnte per Strafstoß durch Kevin Stöger sogar erhöhen. "Nach dem 3:1 ging es darum, das Ding mit Mann und Maus zu verteidigen. Dann hat 'Manu' zweimal super gehalten. Wir haben das Spiel nicht unverdient gewonnen, mit leidenschaftlichem Kampf und dem Quäntchen Glück."
Entscheidend für den Sieg sei aber der Zusammenhalt innerhalb des gesamten Teams: "Wir haben eine Mannschaft mit einer tollen Mentalität. Die Jungs pushen sich gegenseitig, jeder wirft sich rein und will das Tor mit allem, was er hat, verteidigen. Man hat die ganze Woche bei der Mannschaft gemerkt, dass sie daran glauben, dass etwas möglich ist."
Durch die drei Punkte ist der VfL auf Platz elf gesprungen, hat neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. "Wir haben in der Rückrunde gegen Stuttgart, Dortmund, Frankfurt und Bayern gespielt und sind Sechster in der Rückrundentabelle. 25 Punkte hören sich gut an, wir haben ein gewisses Polster, wissen aber auch, dass noch nichts erreicht ist. Wir müssen das Ding bis zum Schluss durchziehen."
Einen weiterer großer Schritt kann bereits nächstes Wochenende gemacht werden. "Wir gehen jetzt natürlich mit einem guten Gefühl nach Gladbach. Wohlwissend, dass es ein wichtiges Spiel ist, bei dem es darum geht, den Abstand zumindest zu halten oder sogar zu vergrößern." Die Fohlen belegen mit drei Punkten weniger Tabellenplatz 15.